Sonntag, 7. April 2013

Teil 2 - Gefahr und Glück

Nachdem ich nun bis in die Nacht hinein detektieren konnte, unter sternenklarem Himmel, war schon absehbar, dass es sich in der Nacht etwas abkühlen würde. Aber einen so krassen Temperaturabfall hatte ich nicht erwartet, mitten in der Nacht bin aufgewacht und es war so eiskalt in meinem Zelt, dass ich eine zweite Decke und lange Klamotten anziehen musste. Mitte Juni, Juli erreichen die Temperaturen in der Nacht den Gefrierpunkt, aber Anfang April ist definitiv zu früh *bibber*. Gott sei Dank war es nur diese eine Nacht so kalt und dann ist es wieder wärmer geworden, Tag für Tag.

Am nächsten Morgen hab ich mich dann auf die Suche nach 'Dryblowings' gemacht. Das sind Stellen, wo die alten Goldgräber nach Gold gesiebt und mit Hilfe von Wind das leichte Material weggeweht haben. Diese kleinen Haufen des bearbeiteten Materials, kann man heute noch finden, es sind teilweise sogar 1-2 Meter große Hügel. Man sagt, eine Dryblowing-Stelle ist eine sichere Nugget-Koordinate, denn wo man auf so umständliche Weise Gold finden konnte, findet der Metalldetektor alle mal etwas und eine Regel gilt ja sowieso: Nobody gets it all ;) Niemand findet alles.

Also bin ich dann den ganzen Vormittag dort herumgeirrt um diese Stelle zu finden. Das potentielle Gebiet war nicht groß, also bin ich dort 2-3 Mal durchgelaufen, konnte aber keine Anhaltspunkte für diese Dryblowings finden. Die Information hatte ich aus dem Tengraph-System, darauf kann man sich eigentlich verlassen, denn es stammt direkt vom Departure of Mines, Amt für Bergbau.
Naja dafür hatte ich mir ja mehrere Spots rausgesucht, dass ich, sofern das Gebiet enttäuschend ist, weiterziehen kann. Also kein Problem, Zelt eingepackt, GPS-Daten rausgesucht und auf geht's.
Keinen 10 Minuten in Fahrt, komme ich an einem verlassenen Häusschen vorbei, ein Haus, hier im Nirgendwo? Sogar ein Auto stand da rum. Hier muss es also irgendwas geben. Meistens sind solche Häuser von sogenannten Caretakern, die auf ein Gebiet aufpassen sollen. Ich drücke ein paar Mal auf die Hupe um zu sehen ob jemand daheim ist, fahre dann ein Stück näher an das Haus heran. Ok, die Eingangstür ist mit einer dicken Eisenkette verschlossen, aus der Ferne sah ich schon: Das Auto ist in gutem Zustand, nicht viel Staub, keine platten Reifen. Es scheint also jemand aktuelles Interesse gehabt zu haben. Nachdem ich durch ein Fenster spähte und keine Anzeichen dafür finden konnte, das hier jemand leben würde, bin ich weitergezogen, zu Spot No3.



Katastrophe. Angekommen bei Spot No3 hat mich erst einmal der Schlag getroffen. Das Gebiet in dem ich mich bewegen konnte war nur 350x200m groß und wurde nahezu komplett mit dem Bulldoser durchwühlt. Auch ein kleine Grube war auf dem Gelände. Es war schon 15 Uhr, nur noch 3 Stunden Tageslicht und der nächste Spot mindestens eine Stunde Fahrtzeit entfernt... Wie ich dann so im Auto saß und mir meiner Situation bewusst wurde, war mir klar, dass mein inneres Ich die Entscheidung eigentlich schon getroffen hat: Heute Nacht bleibst du hier. Während ich dann so das Zelt aufgebaut und alles für die Nacht vorbeitet habe, ist mir immer deutlicher geworden, dass dieser Spot eigentlich gar nicht so schlecht ist! Keine Anzeichen dafür, dass jemand in letzter Zeit hier gewesen ist, aber jede Menge Anzeichen dafür, dass es Gold genug gegeben haben muss. Ich also den Detektor umgeschnallt und keine 5 Minuten später hat es schon das erste mal BING gemacht. GOOOOOLD!!!



Diese Nacht konnte ich besonders gut schlafen, denn der nächste Tag versprach spannend zu werden :) Wie ich am nächsten Morgen feststellen musste, haben sich scheinbar wie ich den Detektor ins Auto gelegt habe, zwei Schalter umgelegt. Beide Schalter machen die Suchspule viel sennsibler und eigentlich benutze ich lieber die Standard-Einstellung, aber der Test mit dem neuen Nugget hat ergeben: In der Standard-Einstellung reagiert der Detektor gar nicht auf das kleine Ding... mit den 2 umgelegten Schaltern ist die Resonanz hingegen wunderbar! FUCK - vielleicht hätte ich öfter mal mit den Einstellungen spielen sollen!? Nach dem Motto 'never change a winning team' bin ich dann also mit den neuen Einstellungen losgezogen, in ein paar kleine Ecken, die vom Bulldoser verschont geblieben sind und BING BING BING, hatte ich bis 12 Uhr Mittags drei weitere Nuggets gefunden................. und wie ein weiterer Test ergab: Die Standard-Einstellungen hätten auch diese Nuggets ignoriert.... das Glück hat also doppelt zugeschlagen: Die richtigen Einstellungen am richtigen Ort. Wer mir also Glück gewünscht hat: Danke, es ist angekommen :)



Nach einer kurzen Mittagspause, war es dann mal wieder Zeit das Gerät aufzuladen. Also habe ich die Gelegenheit genutzt, etwas die Gegend zu erkunden. Ich bin mal in den Shaft reingesprungen, wo mich 20 Moskitos gestochen haben, die da scheinbar tagsüber ausharren. Apropos Moskitos, nach 3 Tagen ohne vernünftige Dusche, wurde ein kleiner Fliegenschwarm mein ständiger, mega nerviger Begleiter. Wie ich dann also so durch die Gegend geschlappt bin, hier und da einen Stein aufgehoben habe um ihn genauer zu betrachten und dann wieder enttäuscht zu Boden zu verwerfen, festigt sich mein Blick irgendwie an einer Silhouette im Gebüsch. Seit ein paar Wochen trage ich keine Kontaktlinsen mehr, daher hab ich ein paar Probleme mit den Augen. Ich geh also ein paar Schritte weiter und denk mir fuck, hat sich da einer aufgehängt oder was ist hier los. Mit jedem Schritt den ich näher komme, werde ich mir immer sicherer in dem Glauben, dass da einer hängt, fuck. Da ich kein Gesicht erkennen konnte, habe ich mich vorsichtig versucht von der Seite zu näher, bis ich gesehen habe, was ihr auf dem folgenden Bild sehen könnt.




Ohoh - also Goldsucher sind hier nicht gern gesehen, war mein erster Gedanke oder was würdet ihr denken!? Ich also schnell zurück zum Auto, Laptop aufgemacht und die Koordinaten überprüft: Hmm ich befinde mich auf "pending ground", also alles gut. Das Männchen muss von den Vorbesitzern des Grundstücks hier gelassen worden sein. Also ein weiteres Anzeichen: Hier gibt es was zu holen!

Um mich von dem Schock erstmal zu erholen, habe ich noch 2 Stunden den Detektor angeworfen, vermutlich etwas übermotiviert, konnte ich keine weiteren Nuggets mehr finden. Auf dem Weg zurück zum Zelt hab ich dann irgendwie im Augenwinkel ein Blitzen und eine Bewegung wahrgenommen, später auch ein leises Brummen wie von einem Generator gehört. Vielleicht bin ich also doch nicht allein hier draußen, mit dieser Erkenntnis ging ich ins Bett. Wie es weiter geht, schreibe ich morgen. Viele Grüße!





1 Kommentar:

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