Freitag, 5. April 2013

Das letzte Abenteuer - Teil 1

Hallo zusammen,

Ich bin wieder zurück aus dem Busch. Da es so viel zu berichten gibt, splitte ich diesen Bericht in 2-3 Teile auf, ihr könnt euch also darauf freuen in den nächsten Tagen wieder häufer von mir zu hören :)

Ja ich habe Gold gefunden, ein versöhnlicher Abschluss :) Aber in anbetracht wie spannend diese Woche war, ist das Gold total nebensächlich geworden. Ich versuche euch also ein Stück mitzunehmen, soweit mir das mit Worten und Bildern möglich ist.

Während meiner Recherche habe ich mir eine kleine Route mit mehreren Stops zurecht gelegt. Aus den Satellitenbildern von Google Earth die GPS-Daten für Wegpunkte gezogen, an denen ich mich orientieren kann, um zu wissen wo ein neuer Track beginnt, etc. Dann alles aufs Handy übertragen. Dank einer Karte von Max wusste ich auch immer wo ich Telefon-Empfang habe und wie stark das Signal sein würde. (was aber im Nachhinein nicht immer so ganz gestimmt hat, Empfang hatte ich eigentlich nur auf Hügeln)



Aus dem Tengraph-System habe ich ein paar, sogenannte "pending grounds" (blau) rausgesucht. Das sind Grundstücker, die jemand kürzlich beantragt hat und die noch nicht genehmigt wurden. Dort kann man also hin, ohne gegen Landsfriedensbruch zu verstoßen und sich ärger einzuhandeln. Gerade wenn man irgendwo mitten am Arsch der Welt ist und es noch dazu um GOLD geht, sollte man besser wissen wo man sich befinden darf und wo nicht.



Also los geht's, 133km ins nirgendwo, 961km von der Küste und der nächsten Großstadt Perth entfernt. Glücklicherweise konnte ich morgens noch einen Ersatzreifen organisieren - aber ich wäre auch ohne losgefahren - zu groß war der Drang zum Abenteuer.


Nach etwa 2 Stunden Fahrt bei ermüdenden 60km/h hatte ich mein erstes Ziel erreicht. Ein kleines Dreieck von etwa 1km Seitenlänge, dass ich für ein paar Stunden durchsuchen wollte. Nur ein paar Stunden, um den ersten Drang nach Bewegung zu befriedigen, dann sollte es weiter gehen zu Stop 2, wo ich mein Zelt aufschlagen wollte. Die Gegend bot anhand von geografischen Karten alles, was man braucht um Gold in höherer Konzentration, sprich Nuggets, zu finden und auch als ich dort war, wurde ich nicht enttäuscht. Der Boden war ideal. Nicht zu tief, damit Nuggets auch in detektierbarer Reichweite liegen und die passende Oberfläche Quartz, kleine Eisenkügelchen und Laterite, ein Konglomerat das auf einen sehr alten und stark verwitterten Boden schließen lässt. Vor laaaaanger Zeit standen nämlich kilometerhohe Berge auf Australien, die von Wind und Wasser, Stück für Stück abgetragen wurden, wobei sich die schweren Mineralien wie Gold in Schwachstellen dieser Erosion abgelagert haben. Daher findet man auch meisten nicht nur einen Nugget, sondern einen sogenannten Patch, ein kleines Gebiet wo sich mehrere Nuggets befinden. Wenn man also erst mal einen hat, muss man ihn nur fragen wo sich seine Freunde befinden :D


Wie man auf diesem Bild schön sieht, ich stehe auf einem Hügel und im Tal (in der Mitte vom Bild) wurde mit einem Bulldoser das grobe Geröll weggeschoben um leichter mit dem Detektor arbeiten zu können. In diesem kleinen Gebiet von etwa 100x100 Metern wurden angeblich 120 Unzen gefunden was einem Gegenwert von 180.000 Euro entspricht. Was auf der anderen Seite von diesem Hügel abgeht, dazu später mehr. (diesen Spot habe ich aber erst später gefunden, ich benutze das Bild nur jetzt, weil es sehr anschaulich ist)

Ich schnall mir also den Detektor um und lauf los. Genug Berichte gibt es von Leuten, die aus dem Auto gestiegen sind und keine 5 Meter entfernt den ersten Nugget gefunden haben. Aber bei mir war es bisher nicht so. 10 Minuten und nach dem die erste Aufregeung verflogen ist, muss man sich also wirklich sehr beherrschen. Ihr könnt es euch sicher schwer vorstellen: Mit dem Detektor ist man in so einem extremen Schneckentempo unterwegs und wenn man seinen Kopf vom Boden erhebt und in die Landschaft blickt, neigt man dazu sich zu verlieren. Ein Stein gleicht dem anderen, es gibt keinen Grund gerade aus zu laufen, man könnte genauso gut nach links oder nach rechts, es ist wie Lotto, das pure Glücksspiel. Liegt ein Nugget nur ein paar cm neben der Spur, wird der Detektor keinen Pieps von sich geben. Das Nugget muss also genau unter die Suchspule kommen, damit man ein Signal bekommt und noch dazu muss es in einer Position liegen, dass es genug Reflektion von sich gibt. Ist es also beispielsweise besonders flach und liegt senkrecht im Boden, ist die Angriffsfläche für den Detektor zu gering.

Um die Geschichte hier ein bisschen abzukürzen, der erste Spot hat mir kein Gold gebracht, also auf zum zweiten, wo ich dann mein Zelt aufgeschlagen habe. Es war mal wieder Vollmond und so hell, dass ich noch ein paar Stunden nachdem die Sonne untergegangen war, detektieren konnte.




Wie es weiter geht, erzähle ich euch morgen :)




1 Kommentar: